Parodontologie

Zahnfleischerkrankungen sind keine isolierten Erkrankungen der Mundhöhle, sondern stehen in wechselseitiger Beziehung zum gesamten Organismus. Sie können Auslöser, aber auch umgekehrt Ausdruck einer Allgemeinerkrankung sein .Wechselwirkungen sind:

  • Verstärkung von Grunderkrankungen (Diabetes, Herz -und Atemwegserkrankungen)
  • Steigendes Risiko für den gesamten Organismus (Herzmuskelentzündungen, Schlaganfall, Frühgeburten)
  • Zahnfleischerkrankungen, die trotz Behandlung nur unzureichend ausheilen, können Folge einer geschädigten Darmflora sein.

In diesen Fällen sollte eine Darmsanierung durchgeführt werden. Die Stoffwechselfunktion des Darms ist von grundlegender Bedeutung für die Immunabwehr und Voraussetzung für die Gesundheit von Knochen und Bindegewebe.

Arten der Zahnbetterkrankungen

An Zahnbetterkrankungen ( allgemein Parodontosen genannt ) leiden viele Menschen. Diesen fallen bei über 40 jährigen mehr Zähne zum Opfer als der Karies.

Weitaus die meisten gehen mit Entzündungen des Zahnfleisches einher. Der Fachausdruck lautet " Parodontitis

Erkranken können sämtliche Teile des Zahnhalteapparates:

Zahnfleisch, Kieferknochen und Zahnhaltefasern.

Im wesentlichen gibt es zwei große Gruppen von Zahnbett - Erkrankungen:

Parodontitis und Parodontose

Natürlich gibt es auch viele Mischformen.

Wie entwickelt sich eine Zahnbetterkrankung?

1. Phase
Die Erkrankungen des Zahnhalteapparates beginnen harmlos und ohne Schmerzen. Meist ist zunächst nur der Zahnfleischsaum entzündet.

Durch das Verweilen von Bakterien und Belägen schwillt das Gewebe an und rötet sich. Es blutet bei Berührung.

2. Phase
Durch Fortdauern der Infektion oder durch ihr wiederholtes Auftreten löst sich unbemerkt die Verwachsung der Zahnfleischmanschette mit dem Zahn: die schädliche Zahnfleischtasche ist entstanden.

In diesem Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch bleiben trotz gründlicher Zahnpflege immer mehr Speisereste und Bakterien zurück. Dadurch breitet sich die Erkrankung ohne ärztliches Eingreifen entlang der Zahnwurzel ( auch in den Kieferknochen ) weiter aus.

3. Phase
Durch das Fortschreiten der Entzündung werden allmählich Zahnhaltefasern und Kieferknochen, also Teile des Zahnbettes aufgelöst. Die Zähne lockern sich und Zahnbewegungen machen sich durch Kippungen oder Zahnwanderungen bemerkbar. Es entwickelt sich ein schweres Krankheitsbild, meist der Anfang vom Ende der betroffenen Zähne.

Die Ursachen von Zahnbetterkrankungen

Mangelnde Pflege:

Es ist bewiesen, dass weitaus die meisten Zahnbett- Erkrankungen durch Hygienemängel entstehen. Mangelnde Mundpflege führt zu Belägen, zu übermäßiger Bakterienbesiedlung und Zahnsteinbildung. Dies alles hat Zahnfleischentzündungen zu Folge - der Beginn des Krankheitsprozesses.

Ernährungsfehler:

Kohlehydratreiche Ernährung begünstigt die Entstehung von Zahnbett -Erkrankungen.

Zuckerhaltige Speisen sind die Nahrung der Bakterien. Sie können um so mehr Schadstoffe produzieren, je mehr Zuckerstoffe man sich zu sich nimmt. Die sich entwickelnden Säuren und Schadstoffe sind es schließlich, die Zahn und Zahnfleisch zerstören.

Deshalb ist z.B. die Gewohnheit der süßen Zwischenmahlzeit in der Schule oder im Büro ohne anschließende Zahnpflege besonders schädlich.

Über - bzw. Fehlbelastungen:

Überbelastungen durch Funktionsstörungen wie Zähneknirschen, Lippenbeißen oder Zungenpressen sind ein weiterer Grund. Diese und ähnliche Gewohnheiten werden meist unbewusst bei Anstrengungen, Stress oder während der Traumarbeit im Schlaf ausgeübt. Auch die Unterbelastung durch die Art unserer Nahrung ( weiche Zivilisationskost ) spielt für die Erkrankung des Zahnhalteapparates eine Rolle.

Zahn- und Kieferfehlstellungen:

haben auch eine Überbelastung und durch Nischenbildung eine erschwerte Reinigung zur Folge. Ebenso führen Zahnlücken zu Fehlbelastungen der übrigen Zähne

Zahnärztliche Arbeiten:

Überstehende oder gebrochene Füllungen, schlecht sitzende Kronen und abgesunkene Prothesen führen zu Zahnfleischreizungen. Sie können Zahnbetterkrankungen auslösen.

Innere Erkrankungen:

Schließlich haben auch innere Erkrankungen einen Einfluss auf die Gesundheit des Kauapparates. So können z.B. die Zuckerkrankheit ( Diabetes ) oder bestimmte Magen - und Lebererkrankungen verschlimmernd auf eine Zahnbetterkrankung wirken. Eine zahnärztliche Behandlung muss dann in Zusammenarbeit mit den Ärzten anderer Fachgebiete erfolgen. Eine intensive Mundhygiene ist in diesen Fällen besonders notwendig.

Bei Parodontitis droht Zahnverlust!

Parodontitis ist eine Volkskrankheit!

Jeder zweite ist davon betroffen!

Parodontitis führt zu einem langsamen Abbau des Zahnhalteapparates. Hierbei werden Fasern, Gewebe und Knochen rund um die Zähne zerstört.

Vor einer Parodontosebehandlung muss selbstverständlich eine professionelle Zahnreinigung (PZR) mit Anleitung zur professionellen Mundhygiene durchgeführt werden.

Danach erfolgt die klinische und röntgenologische Befundaufnahme, die Messung der Zahnfleischtaschentiefen und die Beurteilung des Entzündungsgrades. Diese Daten werden in einem Formblatt sorgfältig dokumentiert, um den Behandlungserfolg beurteilen zu können.

Neueste Studien bestätigen, dass Parodontitis nicht nur im schlimmsten Falle zu Zahnausfall führt, sondern auch einen massiven Einfluss auf das Allgemeinwohl hat. Zahnfleischentzündungen führen zu einem erhöhten Risiko von koronaren Herzerkrankungen, das Herz- und Hirninfarktrisiko steigt, bei Diabetikern gibt es Schwierigkeiten mit der Einstellung des Insulinspiegels. Bei schwangeren Frauen steigt das Risiko für untergewichtige Kinder und sogar Frühgeburten.

Der PERIOCHIP - Es geht auch ohne Antibiotikum!

Ein PerioChip ist nur 4 x 5 Millimeter klein. Sein Wirkstoff, Chlorhexidin [CHX], wird in einer feinen Schicht aus Gelatine gebunden. Chlorhexidin kennen Sie vielleicht bereits aus verschiedenen Mundspülungen oder auch aus Zahncremes, allerdings ist der Wirkstoff hier sehr viel schwächer dosiert.

Untersuchungen zufolge, wird im Zusammenspiel von PerioChip® mit einer regelmäßigen PZR (Professionelle Zahnreinigung oder auch Kürettage genannt) eine Erfolgsquote von 73% erreicht. Das heißt die Taschentiefen reduzieren sich mehr als deutlich und auch das Knochenmaterial unterhalb des Zahns regeneriert sich und kann den Zahn wieder stützen. Das Risiko eines Zahnverlustes besteht nicht mehr.

Periochip:

  • Enthält keine Antibiotika - Wirkt lokal antiseptisch - Gibt seinen Wirkstoff 72 Stunden ab
  • Bekämpft Erreger nachhaltig etwa 3 Monate lang - Verursacht keine Nebenwirkungen
  • Hat eine sehr hohe Erfolgsquote.

Parodontitis und Schwangerschaft

"Das Frühgeburtsrisiko ist bei Vorliegen einer
Parodontitis bei schwangeren Frauen drastisch erhöht".

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht sofort einleuchtet:

Bei schwangeren Patientinnen sollten Gynäkologe und Zahnarzt eng kooperieren.
Schwangere Frauen befinden sich in einer besonderen Situation und bedürfen spezieller zahnärztlicher Beratung, Betreuung und Aufklärung.

Auch kieferorthopädische Prophylaxe beginnt direkt nach der Geburt des Kindes.

Stillen bewirkt eine gute Entwicklung des Mundraumes, da durch das Saugen an der Mutterbrust der Lippenschluss trainiert und die Zunge beim Schlucken in die richtige Position gebracht wird.

Erweiterte Labordiagnostik

Gentest

Mit Hilfe eines Gentestes lässt sich ermitteln, ob eine erbliche Veranlagung für die Parodontitis vorliegt.

Mikrobiologischer Test

In der menschlichen Mundhöhle leben über 400 Bakterienarten. Nur ein kleiner Teil von ihnen ist für die Entstehung von Parodontitis verantwortlich. Für eine gezielte Bekämpfung der Keime ist es wichtig zu wissen, welche Bakterien in welcher Menge vorhanden sind.

Immunologische Untersuchungen

Ein intaktes Immunsystem ist in der Lage, Parodontitis-Bakterien erfolgreich abzuwehren. Für eine langfristig erfolgreiche Therapie ist ein Immun-Check wichtig, sonst besteht die Gefahr, dass die Parodontitis immer wieder ausbricht

Molekularbiologisches Testsystem zur Parodontitis - Risikobestimmung

Parodontitis ist auch erblich. Mit dem GenoType PST kann eine genetische bedingt erhöhte Parodontitis- Neigung festgestellt werden. Der Test gibt Auskunft über den Interleukin -1- Genotype. Er basiert auf einem molekularbiologischen Nachweis, d.h. auf der Identifizierung von spezifischen, mit einem erhöhten Parodontitis-Risiko assoziierten Genloci durch hochspezifische DNA - Sonden.

Das Testergebnis bietet wichtige Informationen für die Ermittlung einer genetischen Prädisposition zur Parodontitis und nimmt Einfluss auf die Therapieplanung. Nach Abnahme einer Mundschleimhautprobe wird DNA aus den Schleimhautzellen isoliert. Das Testergebnis wird als PST positiv oder negativ angegeben

Eine mikrobiologische Abklärung der Parodontitis ist insbesondere angeraten bei:

  • früh auftretender Parodontitis (vor dem 20. Lebensjahr)
  • schwerer generalisierter Verlaufsform (Parodontitis an mehreren Stellen)
  • therapieresistenter Parodontitis
  • Die Untersuchung ist zur Auswahl der geeigneten Therapieform erforderlich.
  • Die Untersuchung dient auch zur Kontrolle des Behandlungserfolges nach mechanischer oder antibiotischer Therapie.
  • Vor umfangreichen prothetischen Sanierungen mit hohem finanziellem Aufwand dient die Analyse des Keimspektrums zur Vermeidung eines Implantatmisserfolges.
  • Bei familiärer Vorbelastung ist die Kenntnis des Risikos von Bedeutung für eine optimale Prophylaxe.

Je früher desto besser!

Durch die Kenntnis der mikrobiologischen Verhältnisse kann eine frühzeitige Therapie das Auftreten oder die Progression der Erkrankung verhindern.

Die antimikrobielle Therapie ersetzt aber die regelmäßige persönliche Zahnpflege nicht. Diese ist eine Voraussetzung für einen langfristigen Erfolg..

Neben diesen bewährten schulmedizinischen Verfahren wenden wir auch alternative Diagnose- und Therapieverfahren an.

  • Prognos - Meridiandiagnostik zur Aufdeckung energetischer Defizite
  • Spenglersan Test
  • Symbioselenkung (Korrektur von Fehlbesiedelungen im Darm)
  • Ernährungsberatung
  • Ozontherapie (desinfiziert und tötet alle Keime ab, die keinen Sauerstoff vertragen)
  • Softlaser (erhöht die Energie und macht Zähne weniger empfindlich)
  • Magnetfeldtherapie, fördert die Heilung
  • Homöopathie, Schüssler - Salze und Phytotherapie
  • Frequenztherapie
  • Mikroimmuntherapie

Alle parodontologischen Behandlungsmaßnahmen haben dadurch wesentlich höhere Erfolgsraten.

Gesteuerte Gewebe- Regeneration“ (GTR)

Gerne informieren wir Sie auch über die Möglichkeiten der regenerativen Parodontaltherapie.

Die so genannte „Gesteuerte Gewebe- Regeneration“ (GTR) umfasst Maßnahmen, die die verlorene Knochensubstanz ersetzt oder den Körper anregt, Knochensubstanz neu zu bilden. Die Zähne erhalten wieder mehr Halt im Zahnbett

Durch die Kenntnis der mikrobiologischen Verhältnisse kann eine frühzeitige Therapie das Auftreten oder die Progression der Erkrankung verhindern.

Die antimikrobielle Therapie ersetzt aber die regelmäßige persönliche Zahnpflege nicht. Diese ist eine Voraussetzung für einen langfristigen Erfolg.