Zentrum
für
Therapeutische Apherese (Blutwäsche)
Bonn
in Zusammenarbeit mit Medselect Gmbh
Bei manchen Krankheiten oder Vergiftungen befinden sich Substanzen im Blut, die Schaden anrichten können. Mittels Apherese-Verfahren lässt sich das Blutplasma von diesen Stoffen befreien - und zwar indem das Blut durch ein Gerät außerhalb des Körpers geleitet wird. Dabei werden die schädlichen Stoffe sehr zielgerichtet entfernt, ohne das Immunsystem in Mitleidenschaft zu ziehen. Das daraufhin entlastete Blut oder Plasma wird wieder an den Organismus zurückgegeben. Eine Apherese -Therapie, die beeindruckende klinische Ergebnisse bei vielen Indikationen vorweisen kann, zeichnet sich durch ihre gute Verträglichkeit aus und kann deshalb ambulant durchgeführt werden. Der Begriff Apherese bezeichnet allgemein medizinische Verfahren, deren Therapieeffekt auf der Entfernung von Bestandteilen des Blutes besteht. Die Entfernung dieser Bestandteile erfolgt außerhalb des Körpers in einem so genannten extrakorporalen Kreislauf. Der Patient ist dabei an ein Apheresegerät angeschlossen.
Bei einer Reihe von Erkrankungen können spezielle Blutreinigungsverfahren gezielt Substanzen aus dem Blutkreislauf entfernen und dadurch das Krankheitsgeschehen positiv beeinflussen. Zu den bekanntesten Verfahren der Blutwäsche gehört die Dialyse, die als sogenanntes Nierenersatzverfahren bei einer Störung der Nieren deren Funktion übernimmt und giftige Stoffe entfernt.
Wie funktioniert die Apherese?
Weniger bekannt als die Dialyse ist die therapeutische Apherese, bei der außerhalb des Körpers (extrakorporal) krankhafte Eiweiße, an Einweiße gebundene krankmachende Stoffe oder Zellen entfernt werden. Dies geschieht entweder mit Hilfe eines Filters (Membranplasmaseperator) oder mit einer Zentrifuge. Prinzipiell werden dabei zwei Vorgehensweisen unterschieden:
- In dem Apheresegerät wird zunächst das Blutplasma von den Blutzellen getrennt (Plasmaseparation) und erst im zweiten Schritt das Plasma von den krankmachenden Substanzen gereinigt. Diese Blutwäsche kann wiederum auf verschiedene Arten erfolgen:
- Unselektiver Plasmaaustausch (Plasmapherese): Hier wird das gesamte gewonnen Patientenplasma verworfen und durch eine spezielle Nährlösung ersetzt.
- Selektiver Plasmaaustausch: Hier werden nur die speziellen krankmachenden Eiweiße (z. B. bei Autoimmunerkrankungen) mit Filter- oder anderen Methoden entfernt, das übrige Plasma erhält der Patient zurück.
- Zweite Möglichkeit: Auf die Trennung von Blutplasma von den Blutzellen wird verzichtet, sondern die krankmachenden Stoffe werden in dem Apheresegerät direkt aus dem Vollblut mittels Aktivkohle oder Austauscherharz entfernt (Vollblutapherese). Diese Methode wird auch als Hämoperfusion bezeichnet.
Im Zentrum Bonn wird die Therapeutische Apherese (Doppelmembranfiltrationsapherese Syn. Membrandifferentialfiltrationsapherese) eingesetzt:
Definition:
Die Therapeutische Apherese ist ein extrakorporales therapeutisches Verfahren. Sie gehört von der Art der therapeutisch ausgelösten Effekte zu der Gruppe der immunmodulatorischen Therapien.
Die Therapeutische Apherese ist grundsätzlich vom Plasmaaustausch (=Plasmapherese englisch: „Plasma Exchange“) zu unterscheiden!
Der Apheresestandard ist daher wie folgt definiert:
„Als Apherese bezeichnet man Behandlungsverfahren, deren Therapieeffekte auf der extrakorporalen Elimination pathogener Proteine, proteingebundener pathogener Substanzen oder pathogener Zellen des Blutes besteht. Bei den selektiven Plasmaphereseverfahren wird mit Hilfe von Adsorption, Präzipitation oder Filtration das pathogene Protein aus dem separierten Plasma entfernt, das anschließend ohne wesentlichen Volumenverlust reinfundiert wird".
Auf eine Substitutionslösung kann hierbei verzichtet werden.
Das heißt übersetzt:
- Einsatz bei Autoimmunerkrankungen bzw. chronischen, inflammatorischen Multisystemerkrankungen
- Einsatz bei Krankheitsbildern der klinischen Umweltmedizin (alle Schadstoffe binden sich an Proteine und erzeugen sog. Haptene = toxisch-inflammatorisch wirksame Fremdstoff-Proteinkomplexe)
- Einsatz auch bei Krebskrankheiten (Metastasen = pathologische Zellen)
Im Einzelnen wird mit der Therapeutischen Apherese (Form: Doppelmembranfiltrationsapherese; syn. Membrandifferentialfiltrationsapherese) folgendes bewirkt:
Es werden entfernt und bei Wiederholung der Apherese reduziert bzw. komplett entfernt:
- Autoantikörper gegen Nervenstrukturen
- Zirkulierende pathogene Immunkomplexe
- Anhebung des Sauerstoffdrucks in den Geweben als notwendige Voraussetzung zur Einleitung der Regeration und Genesung bei komplexer Krankheitsentität (NB: Borrelien sind sog. mikroaerobe Erreger; durch die schlagartige Anhebung des Sauerstoffpartialdrucke (<50% zum Ausgangswert)in den Geweben, werden sie geschädigt und können absterben)
- Optimierung der Fließeigenschaften des Blutes als notwendige Voraussetzung zu Einleitung der Regenration und zur Erwirkung des Stillstandes der Progression
- Anhebung des reduzierten mitochondrialen ATP (Energiestoff aller Zellen ) als positiver und notwendiger metabolischer Effekt
- Reduktion des nitrosativen und des oxidativen Stresses in den Zellen gemessen an der signifikanten Reduktion von Nitrotyrosin und MDA-LDL
- Abnorme Haptene bestehend aus Schwermetallen/Lösemitteln/Pestiziden/ Nanopartikeln
- Abnorme Antikörper/Paraproteine
- Rheuma-Antikörper (cCP und Rheumafaktor)
- Autoantikörper gegen Bindegewebe
- Autoantikörper gegen Gefäß-Strukturen
- Autoantikörper gegen Muskelstrukturen
- Autoantikörper gegen kardiale Strukturen
- Reduktion von überregulierten Interleukinen
- Deregulierte Interleukine bzw. Entzündungsmoleküle
- Viruspartikel( u.a. Hepatitis C und HIV).
- Reduktion der systemischen Gefäßentzündung gemessen an der signifikanten Reduktion des Lp-PLA2 (Lipoprotein-Phospholipase A2)
Die Patienten erhalten in allen Fällen zwei Zugänge in der Regel über die Venen – aus dem einen Zugang wird das Blut entnommen, dann durch das Apheresegerät geleitet und nach erfolgter Reinigung und ggf. Zusatz von Ersatzflüssigkeit durch die andere Vene zurückgeführt. Eine Apherese erfordert die enge Zusammenarbeit des Arztes, der die zugrunde liegende Erkrankung behandelt, mit demjenigen, der die Apherese durchführt. Apheresebehandlungen werden zwar ambulant, aber in speziellen Zentren durchgeführt.
Die Apherese verbessert nachhaltig die Mikrozirkulation, also die Durchblutung in den kleinsten, feinsten Endstrecken der Arterien und sorgt so für verbesserte Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr der Gewebe und verbessert die Leistung der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen).
Beispielsweise proftieren besonders die Augen hiervon bei Makula- und Netzhaut-Erkrankungen sowie gleichermaßen die Nieren, das Gehirn und das Herz.
Dr. Trapp setzt als weltweit erster Augenarzt die therapeutische Apherese auch zur Behandlung
der Makula-Degeneration ein.
Einsatzgebiete der Therapeutischen Apherese sind unter anderem:
- Altersabhängige Makuladegeneration (trockene Form der AMD)
- Chronische und akute Erkrankungen des Immunsystems
- Long Covid
- Rheumatische Erkrankungen
- Heterozygote familiäre
Hypercholesterinämie (genetisch erhöhte Blutfettwerte)
Fettstoffwechselstörungen - Colitis Ulcerosa
- Morbus Crohn
- dilatative Kardiomyopathie
- anderweitig therapieresistentes
- Borreliose
- Autoimmunerkrankungen
- Schwermetallbelastungen / Schwermetallausleitung
- Multiple Sklerose
- Myasthenia gravis
- Guillain-Barré-Syndrom
- diabetisches Fußsyndrom
- Hörsturz
Im Wesentlichen werden vier große Krankheitsgruppen mit Apherese therapiert:
- Schwere Fettstoffwechselerkrankungen
- Auto-Immunerkrankungen
- Mikrozirkulationsstörungen
- Erkrankungen, bei denen sich Gifte (Toxine) im Körper angesammelt haben